Genitori
Info Eltern |
Motivation und Selbständigkeit |
|||
Archivio 2000 |
von
Christer
Laurén Falls ich unbedingt etwas tun will, wird es wahrscheinlich auch gemacht. Ich habe Motivation und mit dieser Treibkraft werden Berge gehoben. Falls ich etwas widerspänstig tun muss, wird es wahrscheinlich schlecht gemacht. Mit Zwang erzeugt man gewiss auch eine Art von Motivation, aber sie ist immer schwächer. Falls man bei dem Lernprozess die positive Motivation ausnützen kann, gewinnt man vieles. Was ich hier schreibe wird insbesondere ausgehend von meinen Erfahrungen mit der Immersion in Finnland erzählt. Zwar haben wir gute Pädagogen in unseren Schulen aber eine allgemeine Tendenz ist, wie überall, dass die LehrerInnen zu viel im Klassenzimmer entscheiden und zu viel reden. Das letzte ist vielleicht das ernsthafteste. Die LehrerInnen sollten Situationen schaffen können, wo die einzelnen SchulerInnen selbständig arbeiten und auch miteinander die Sprache verwenden können. Das ist eine Expertenaufgabe der LehrerInnen. Im Kindergarten und in den ersten drei, vier, fünf Klassen der Schule arbeiten unsere LehrerInnen und SchülerInnen oft mit übergreifenden Themen, z.B. mit einer Jahreszeit im Wald, mit dem Weihnachtsfest, mit Briefschreiben oder mit der Planung von einem Ausflug, die für praktisch gesagt alle Fächer des Schultages ausgenützt werden können, später mit avanzierteren Aufgaben als früher. Eine Thema-arbeit kann zusammen in der Klasse geplant werden, Material, das ausgenützt werden kann, wird vielleicht von zu Hause oder von der Gemeindebibliothek geholt. Die SchülerInnen sollten die Freude haben selber zur Arbeit beitragen zu können. Sie sollten auch erleben dürfen, dass sie selber die Sprache von Anfang an verwenden können und dürfen. Dabei ist es überhaupt nicht gefährlich oder unrichtig, falls sie auch am Anfang Wörter und Ausdrücke aus der Immersionssprache in einem Satz der Muttersprache verwenden. Sie sind ganz einfach auf dem Weg zu der neuen Sprache. Zusammen mit den SchülerInnen planen heisst doch nicht, dass die LehrerInnen nicht im voraus schon gut vorbereitet sind. Sie müssen nur bereit sein mit den SchülerInnen zu diskutieren und argumentieren, offen gegenüber gute Vorschläge sein und auch bereit sein Kritik zu akzeptieren. Für die SchülerInnen ist eine wirkliche Planung, wo sie selber einen wirklichen Einfluss haben, gut für die Motivation und eine wirkliche Diskussion, und nicht nur mit den LehrerInnen, ist entscheidend für die sprachliche Entwicklung. Christer Laurén GENITORI info ELTERN, periodico informativo
dellAssociazione Genitori per il Bilinguismo. Registrazione Tribunale di Bolzano del
21.5.1998. Direttore responsabile Giorgio Bordin. Sede della direzione: S. Giacomo di
Laives, via Maso Hilber n. 9. Proprietario ed editore: Associazione Genitori per il
Bilinguismo, Bolzano, via Bergamo 11. |
|||
Genitori Info Eltern |