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Pädagogisches Institut
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Insegnare Letteratura
Neue Publikation des
Pädagogischen Instituts
Die neue Publikation des Pädagogischen Instituts "Insegnare letteratura"
von Carmen Siviero enthält die Ergebnisse einer breit angelegten Untersuchung über den
Literaturunterricht in der Zweiten Sprache/Italienisch im Triennium der deutschsprachigen
Oberschulen. Die Untersuchung vermittelt darüber hinaus aufschlussreiche Aussagen von
Schülern zum Literatur- und Italienischunterricht, zum Schüler-Lehrer-Verhältnis und
zur Schule im allgemeinen.
Inhalte der Untersuchung:
Wie viel Raum wird dem Literaturunterricht
innerhalb des Zweitsprachen-unterrichts gegeben? Welche Beziehungen zwischen
Literaturunterricht und Sprachunterricht bestehen? Welche Unterrichtsmethoden werden
angewandt? Welche Unterrichtsmittel (Schulbücher usw.) werden verwendetet? Wie wird der
Literaturunterricht in der Zweiten Sprache von den Schülern aufgenommen?
719 Schüler sowie 59 Lehrkräfte der Zweiten Sprache in öffentlichen und
öffentlich anerkannten deutschen Oberschulen des Landes wurden mittels Fragebögen und
Interviews in die Untersuchung einbezogen. Zudem erfolgten Beobachtungen während des
Literaturunterrichts in weiteren zwölf Klassen.
Ergebnisse der Untersuchung:
- - Bezeichnend ist die positive Haltung der Schüler zum
Literaturunterricht. Die Auswertung der Fragebögen zeigt , dass 73 % der Schüler den
Literaturunterricht gerne verfolgen.
- - Die Lehrkräfte wissen genau, dass die Schüler den
Unterricht gerne verfolgen, wenn der Inhalt sie berührt. Diese Angaben scheinen zu
bestätigen, dass eine umsichtige Wahl der Themen zusammen mit einer geeigneten
methodischen Umsetzung im Unterricht wesentlich sind für eine gute und vertiefte Aufnahme
von Seiten der Schüler.
- - Die Lehrkräfte der Zweiten Sprache sind überzeugte
Verfechter der Literatur, weil sie eine grundlegende Rolle in der Bildung der Schüler
spielt. Sie sind der Meinung, dass Literatur das geeignetste Mittel zur Vermittlung von
Werten sei. Daraus kann abgeleitet werden, dass auch die Zweite Sprache eine wichtige
Rolle in diesem Sinne spielen sollte.
- - Zum eigentlichen Schwerpunkt der Untersuchung, dem
Literaturunterricht, eröffnete sich der Autorin im Laufe der Durchführung ein
interessantes Bild zum Zweitspracheunterricht im allgemeinen und zum Verhältnis der
Schüler zur Schule, zum Studium im allgemeinen und vor allem zu den Lehrpersonen.
- - Die Beobachtungen in den Klassen haben gezeigt, dass sich
interaktive Unterrichtsformen immer mehr durchsetzen und dass Schüler immer öfter aktiv
am Unterrichtsgeschehen teilhaben möchten.
- - Die Untersuchung zeigt die gemeinsame Überzeugung der
Lehrkräfte und Schüler auf, dass ein Mindestmaß an Sprachkenntnissen notwendig ist,
damit man sich mit einem literarischen Text auseinander setzten kann.
Ausführlicher als in den Fragebögen waren
die Antworten der Schüler während der mündlichen Befragungen. Sie bestätigen das
Interesse an Literatur, vorausgesetzt, Literatur wird von den Lehrkräften mit
Enthusiasmus und fachlichem Können vermittelt. Manches Vorurteil über den
Literaturunterricht kann durch die Untersuchung entkräftet werden. Ein eher schwieriges
Verhältnis zur Literatur zeigt sich in den berufsbildenden Oberschulen mit beruflicher
Ausrichtung und in den Oberschulen der Peripherie, wo es weniger Gelegenheiten gibt, die
zweite Sprache zu erlernen.
Die Autorin Carmen Siviero unterstreicht
abschließend die wichtige Rolle der Literatur; wohl kaum eine andere Disziplin könne
kreative Fähigkeiten besser stärken.
18/6/2002 |